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Hintergrundinformation

Trinkwasserentnahme

Von der Art der Rohwasserentnahme sowie der Qualität des Rohwassers hängt ab, welche weiteren Aufbereitungsschritte erforderlich sind. Bei einer Direktentnahme von Oberflächenwasser sollte das Ansaugen von Cyanobakterien so weit wie möglich vermieden werden; ggf. muss sichergestellt werden, dass die Aufbereitung in der Lage ist Cyanotoxine zu entfernen.

Die Wasserentnahme nach einer Sedimentpassage (Uferfiltration [1], Grundwasseranreicherung [2]) ist ein naturnahes Verfahren der kombinierten Trinkwasserentnahme und –aufbereitung. Bei der Wasserentnahme über Uferfiltration oder einer Grundwasseranreicherung muss nicht unbedingt eine zusätzliche Aufbereitung erfolgen, da diese Verfahren bei geeignetem Untergrund und angemessener Verweilzeit auch geeignet sind, Cyanotoxine zu entfernen.

Weitere Hintergrundinformationen zur Trinkwasserentnahme und Cyanotoxinen finden Sie im Folgenden.

Direktentnahme

Sedimentpassage

[1] Uferfiltration

Uferfiltration bezeichnet die Wassergewinnung aus Brunnen, die zu einem erheblichen Anteil aus einem nahe gelegenen Fluss oder See gespeist werden, wobei das Wasser durch den Untergrund (meist Sande oder Kiese) gefiltert wird. Aufenthaltszeiten des Wassers im Untergrund liegen je nach Abstand vom Ufer, Pegelstand des Flusses, geologischen Verhältnissen, Ausbau und Förderleistung der Brunnen zwischen wenigen Tagen und einem halben Jahr.

[2] Künstliche Grundwasseranreicherung

Bei der künstlichen Grundwasseranreicherung wird Oberflächenwasser oder gereinigtes Abwasser über Sickerbecken oder –gräben in den Untergrund infiltriert, um dessen Reinigungsleistung zu nutzen und die möglichen Grundwasserentnahmemengen zu steigern. Sie wird meist dann angewandt, wenn die natürliche Grundwassermenge nicht ausreichen würde, um den Wasserbedarf zu decken.