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Hintergrundinformation

Cyanobakterienblüten erkennen

Der Begriff Cyanobakterienblüte bezeichnet die plötzliche, massenhafte Vermehrung von Cyanobakterien in einem Gewässer. Die Hauptursache für eine Cyanobakterienblüte ist meist eine Überdüngung des Gewässers mit Phosphor. Durch die Blüte kann sich das Wasser auffällig oliv-grün, weinrot oder bläulich färben und evt. treten Schlieren an der Wasseroberfläche auf. Der Wasserkörper kann jedoch bei Massenentwicklungen von Planktothrix rubescens über längere Zeiträume überwiegend klar bleiben, denn diese Art tritt häufig im Metalimnion, d. h. an der Sprungschicht zwischen warmen Oberflächenwasser und kaltem Tiefenwasser auf.

Schlierenbildung während einer Massenentwicklung von MicrocystisMassive Cyanobakterienblüte mit deutlicher Schlierenbildung auf der OberflächeDichte Microcystis-Blüte im Uferbereich. In dieser Situation ist Baden gesundheitsgefährdend! (Foto © Martens) Auch für Tiere stellen Cyanotoxine eine Gefährdung dar!Aufrahmung von Planktothrix rubescens an der Wasseroberfläche ( (© ARPA, Sicilia) Deutlich bläulich erscheinen Cyanobakterien meist nur beim Absterben

Manche Cyanobakterien bilden makroskopisch sichtbare Aggregate. Microcystis bildet unregelmäßig kugelige Kolonien, während die Aggregate von Aphanizomenon flos-aquae wie Grassschnitt oder Lärchennadeln aussehen.

Microcystis Blüte mit sichtbaren Kolonien unterschiedlicher GrößeMakroskopische Kolonien von Microcystis aeruginosaMassenentwicklung von Aphanizomenon flos-aquae Kolonien (© K. Teubner) Kolonien von Aphanizomenon flos-aquae (© K. Teubner)

Bei einer Überdüngung des Gewässers können aber auch andere Wasserpflanzen stark wachsen. Die kleine Wasserlinse (Lemna minor) kann ganze Gewässer überziehen und dann auf den ersten Blick mit einer Cyanobakterienblüte verwechselt werden. Bei L. minor handelt es sich aber um eine Pflanze und läßt sich bei näherer Betrachtung leicht von Cyanobakterien unterscheiden (siehe kleine Wurzeln und Blätter in der Abbildung unten).

Lemna minorLemna minor

Eine Trübung des Gewässers kann auch mineralischen Ursprungs sein und zum Beispiel durch Aufwirbeln von Sediment während eines Sturms ausgelöst werden. Eine genaue Beobachtung, ggf. mit einem Mikroskop, kann aber schnell klären, ob die Trübung eines Gewässers durch Sediment oder Cyanobakterien bedingt ist.